Polemik

Verlust des Welterbetitels - und wie weiter? | Artikel als PDF herunterladen
Polemik I - wem gehört eigentlich Dresden? | Artikel als PDF herunterladen
Polemik II - darf ein Kind sein Spielzeug kaputt machen? | Artikel als PDF herunterladen
Glosse I - Die Hinterwäldler wohnen nicht in Dresden | Artikel als PDF herunterladen
Glosse II - Antrag Gewerbeanmeldung: Würstchenstand auf der Waldschlösschenbrücke | Artikel als PDF herunterladen

Die Hinterwäldler wohnen nicht in Dresden

(zur Glosse „konservativer Fluch“ von Till Brieglepp, art, August 2009 – und anderen einschlägigen Veröffentlichungen in den Medien nach der Entscheidung zur Aberkennung des Titels Weltkulturerbe)

Eigentlich finde ich es schade, dass der Welterbetitel für die Stadt Dresden nun nach der Entscheidung der UNESCO weg ist. Vielmehr hätte ich mir gewünscht, dass die UNESCO den Welterbetitel für Dresden beibehält, aber mit Auflagen versieht. Beispielsweise den folgenden:

- Abriss der unsäglichen mehrspurigen Carolabrücke aus Beton, die in den 1970ern in unmittelbarer Nähe der Brühlschen Terrasse gebaut wurde und Wiedererrichtung der Bogenbrücke aus Sandstein
- Abriss aller Plattenbauten in Elbnähe aus der gleichen Zeit
- Abriss des Neubaus der jüdischen Synagoge von Wandel, Hoefer + Lorch aus dem Jahr 2001, der fälschlicherweise bereits Architekturpreise erhielt

Das muss dann konsequenterweise verbunden werden mit der Verschrottung dieses Teufelswerkes aus dem 19. Jahrhundert, der von Dampfmaschinen und mittlerweile Dieselmotoren angetriebenen Raddampferflotte, deren hässliche Anlegestellen das Elbufer verschandeln.

Selbstverständlich gehören dazu auch die Schließung des Flughafens sowie die Kappung der Autobahnverbindung nach Dresden (um vor allem die Touristenbusse aus dem Dresdner Stadtbild zu verbannen.)

Erst wenn auf dem Neumarkt nur noch das Getrappel von Pferden vor barocken Kutschen zu hören ist und auf den unbebauten Elbwiesen wieder das Keuchen der Treidler, die die Lastkähne elbaufwärts ziehen, hat es Dresden wirklich verdient, den Weltkulturerbetitel behalten zu dürfen.



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